At the Hospital (German/Deutsch)
Es tut uns so leid, dass Ihr solch einen Verlust erfahren musstet, aber Ihr sollt wissen, dass Ihr nicht allein seid. Wir haben diese Orientierungshilfe für Euch entwickelt, die andere Eltern in dieser Situation als sehr hilfreich empfunden haben.
Wenn Euer Baby im Mutterleib verstorben ist:
Es besteht KEINE Eile (sofern nicht medizinisch notwendig).
Beauftragt ein Familienmitglied oder eine andere nahestehende Person damit, Angehörige zu informieren und sie wissen zu lassen, dass Euer Baby gestorben ist.
Schaut, ob Ihr eine Doula/ Hebamme in Eurer Nähe findet, die Erfahrung mit stillen Geburten hat und die Euch durch den Geburtsprozess begleiten kann.
Fragt in der Klinik für die Geburt nach einem Raum, der möglichst ruhig und abgelegen ist, so dass Ihr den Kontakt mit anderen Schwangeren und Neugeborenen minimieren könnt.
Fragt die Hebamme oder Schwester ruhig, wie Euer Baby aussieht, wenn ihr Euch unsicher seid. Manchmal ist die Haut etwas verändert oder die Lippen sind dunkel verfärbt, als würde Euer Baby Lippenstift tragen. Zwar ist sein Körper von der Geburt noch warm, aber seid Euch bewusst, dass Euer Baby rasch auskühlen wird und es irgendwann beginnt, steif zu werden.
Macht Euch Gedanken, ob und wer Euer Baby fotografieren kann. Es gibt nur diese eine Chance dafür. Ihr könnt diese kostbaren Bilder selber machen oder aber Ihr kontaktiert eine Organisation, die sich darauf spezialisiert hat. In den USA und Irland ist das beispielsweise Now I lay me down to sleep (NILMDTS), in Deutschland macht das DEIN STERNENKIND. Alternativ könnt Ihr natürlich auch in der Klinik nachfragen, ob man Euch einen Kontakt vermitteln kann.
Nachdem Euer Kind geboren ist, empfehlen wir Euch:
Eurem Baby einen Namen zu geben.
Berührt Euer Baby.
Nehmt es in den Arm, küsst es, drückt es, knuddelt mit ihm.
Badet Euer Baby.
Wickelt es und zieht es an.
Singt oder lest ihm etwas vor.
Fragt das Klinikpersonal, ob sie Euch eine Haarlocke abschneiden können.
Macht Fotos von Eurem Kind. Allein und mit Euch zusammen.
Ihr dürft euer Baby taufen lassen.
Ihr dürft nach Ice Packs zum Kühlen fragen. Manche Kliniken haben auch sogenannte Cuddle Cots, die Euch noch mehr Zeit mit Eurem Kind ermöglichen.
Tot geborene Babies über 500g und lebend geborene Babies unter 500g, die nach der Geburt verstorben sind, sind bestattungspflichtig und dürfen in Deutschland nur auf Friedhöfen oder in Friedwäldern bestattet werden. Dennoch dürft Ihr Euer Baby mit zu Euch nachhause nehmen und könnt Euch dort noch einmal in Ruhe verabschieden! Für nichtbestattungspflichtige Babies bieten die meisten Kliniken in Deutschland Sammelbestattungen an. Auf Wunsch der Eltern besteht aber auch die Möglichkeit einer Einzelbestattung. Friedhöfe dürfen dies nicht verweigern.
Wenn Ihr noch weitere Informationen benötigt, schaut auf die Seite When Your Baby Dies
Wenn Ihr die Klinik verlassen habt, empfehlen wir Euch:
Es ist schön, wenn etwas zu essen auf Euch wartet, wenn Ihr aus der Klinik zurückkommt. Vielleicht kann das jemand für Euch organisieren.
Denkt darüber nach, Milch zu spenden. Alternativ bekommt Ihr Medikamente, die den Milchfluss hemmen.
Ihr könntet online eine Gedenkseite gestalten, zum Beispiel bei facebook, Caring Bridge oder World of Remembrance.
Plant und gestaltet die Trauerfeier.
Ihr könnt eine Geburts- bzw. Sterbeanzeige in der Zeitung aufgeben, um Euer Umfeld zu informieren.
Lasst Euch eine Geburtsurkunde ausstellen. Seit Mai 2013 erhalten in Deutschland auch Eltern von Sternenkindern, die unter 500g tot geboren sind, eine Geburtsbescheinigung vom Standesamt, wenn sie dies wünschen. Ihr dürft Euer Baby auch im Familienbuch eintragen lassen. Alles, was Ihr benötigt, ist ein Nachweis über die Schwangerschaft (Mutterpass) und den Nachweis darüber, dass das Baby verstorben ist. Die Eintragung ist auch rückwirkend möglich, sollte Euer Baby vor 2013 verstorben sein.
Wenn Ihr Euch bei Baby-Bonusprogrammen registriert habt, rechnet damit, dass Ihr Glückwünsche zur Geburt bekommen werdet. Meldet Euch ab, wenn Ihr das nicht möchtet.